Handlungsempfehlung für den Einsatz von Faxdiensten an All-IP-Anschlüssen der ILS Fürstenfeldbruck

    ILS FFB LOGO NEUSeit Umstieg von traditioneller ISDN-Telefonie/Fax auf ALL-IP Technik in der ILS Fürstenfeldbruck wurden uns vereinzelt beim Versand von Alarm-Faxen gemeldet, dass Faxe erst beim wiederholten Senden bzw. gar nicht übertragen werden.

    Ziel ist die Erläuterung des Sachverhaltes, der technischen Hintergründe sowie die Handlungsempfehlungen, um die Fax-Kommunikation möglichst störungsfrei zu gestalten.

    Alle hier genannten Möglichkeiten sind als Empfehlungen bzw. Hilfestellung zur Fehlersuche und nicht als Vorgaben der ILS zu verstehen.

    Empfehlungen am Endgerät selbst


    · Wenn möglich, das Faxgerät direkt an der a/b Buchse des Routers / ATA anschalten. Die Schnittstelle des Routers möglichst fest auf „Fax“ stellen und nicht auf „Kombigerät“
    · G3 verwenden (nicht Super G3, FaxPlus, G4 o.ä.)
    · Eine Geschwindigkeit von 9,6 kbit/s fest einstellen
    · Die Auflösung auf Standard (nicht fein, superfein o.ä.) festlegen
    · Kein "Warten auf Freizeichen" verwenden
    · Error Correction Mode (ECM) (möglichst) einschalten
    · Multifunktionsgeräte vermeiden

    Empfehlungen für die Faxprotokolle (G.711/T.38)


    Eine netzübergreifende Ende-zu-Ende Kommunikation mit T.38 hängt von den technischen Gegebenheiten aller beteiligten Netze, Geräte und Netzelemente ab. Daher kann es in einigen Konstellationen zu Einschränkungen kommen. Neben dem Protokoll G.711 unterstützen nicht alle Provider auch das T.38 Protokoll. Es darf nur zum Einsatz kommen, wenn alle an der Faxübertragung beteiligten Geräte und Netzelemente (!), d.h. alle VoIPEndpunkte (Router oder IP-Telefonanlage), das Netz und die Netzübergänge T.38 unterstützen. Ansonsten sollte durch die Endgeräte automatisch das Protokoll G.711 genutzt werden. Die Tests haben jedoch gezeigt, dass diese Umschaltung bei einigen Netzübergängen zwischen den Providern nicht zuverlässig funktioniert. Darüber hinaus existieren mehrere Versionen des T.38-Standards, die im Einzelfall nicht immer untereinander 100%ig kompatibel sind. Der etablierte G.711 Standard ist als Rückfalloption bei allen Endgeräten immer funktionsfähig. Dabei wird das Fax über den Sprachcodec G.711 A-Law übertragen. Dieser Codec überträgt die Faxdaten in der gleichen Qualität wie bei ISDN. Auch wenn von der ITUT für die Übertragung von Faxen zwischen zwei VoIP-Endpunkten (ATA) die Protokolle „SIP“ und „T.38“ präferiert werden, kann an dieser Stelle auf Grund der aktuellen (Netzanbieter-)Konstellation in Bayern keine Empfehlung für diese Einstellung ausgesprochen werden.


    Daher wird empfohlen:
    · alle komprimierenden Codecs (bspw. G.729, T.38) zu deaktivieren
    · die Echounterdrückung (Echo Cancellation) zu deaktivieren
    · die Voice Activity Detection VAD und Comfort Noise zu deaktivieren
    · möglichst ITU-T V.152 Fax Pass-Through / voice band data (G.711 Fax-Protokoll) zu aktivieren


    Empfehlungen für die TK-Anlagen


    Für eine problemlose Faxübertragung wird ein „sauberer“ Takt benötigt. Sind mehrere Anschlüsse, TK-Anlagen oder Umsetzer an der Verbindung beteiligt, sind Taktprobleme meist nicht zu vermeiden. D.h. das möglichst nur ein (1) Takt-Master / Taktquelle festgelegt werden sollte.


    · Möglichst einen Takt-Master / Taktquelle festlegen

    · Möglichst nur einen VoIP-Endpunkt vor einer Telefonanlage verwenden
    · Die automatische SIP-Registrierung in der TK-Anlage falls machbar aktivieren
    · FAX-Server-Lösungen möglichst per IP (LAN-Port) anbinden und nicht via ISDN an IP-Gateway/Router/Telefonanlagen.

    Da sich die infrastrukturellen Umgebungsbedingungen sehr inhomogen und vielfältig darstellen und sich der Widerspruch zwischen „alter“ leitungsvermittelter, taktbasierter Übertragungstechnik (Fax) und der „neuen“ paketvermittelten Welt (IP) nicht auflösen lässt, können die genannten Empfehlungen nur der Verbesserung bzw. Optimierung der Fax-Übertragung dienen.

    Bei Fragen und Problemen steht die IuK der ILS gerne zur Verfügung.

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